Mineralische Farbe
Unter Mineralfarbe versteht man Wandfarben auf Basis von mineralischen Bindemitteln. Gängige Bezeichnungen sind auch die Begriffe Silikatfarbe oder Innensilikatfarbe. Maßgeblich für die Eigenschaftsprofile sind die "inneren Werte" einer Farbe, sprich deren Komposition aus Bindemittel, Pigmenten, Füllstoffen und Additiven.
Bindemittel sorgen für die Haftung
Es lassen sich zwei Gruppen von Bindemitteln unterscheiden: mineralische (= anorganische) Bindemittel (z. B. Kaliumsilikat, mit dem Quarzstein verwandt) und organische Bindemittel (z. B. Kunststoffdispersionen oder Siliconharzemulsionen). Der Unterschied liegt vor allem im Haftungsprinzip: Mineralische Bindemittel reagieren chemisch mit dem Untergrund und verbinden sich dauerhaft, organische Bindemittel haften nur durch „Verklebung“. Das Bindemittel ist auch für viele Eigenschaften von Farben verantwortlich und entscheidet über den Renovierungszyklus einer Fassade. Farben mit mineralischen Bindemitteln haben hier die Nase vorn.
Pigmente schenken Farbigkeit
(Farb-)Pigmente sind sehr feinteilige, extrem farbgebende Pulver. Durch die Zugabe von Pigmenten erhält das Farbmaterial seinen Farbton. Auch bei den Pigmenten gibt es anorganische (= mineralische) und organische Typen: Anorganische Pigmente werden aus Mineralien gewonnen, während organische Pigmente mehrheitlich aus organischem Rohmaterial hergestellt werden. Mineralische Pigmente sind extrem Farbtonbeständig und bleichen nicht aus.
Füllstoffe & Additive – Wichtige Helfer
Füllstoffe sind in der Regel Gesteinsmehle. Durch die Füllstoffe bekommt die gestrichene Farbe die Schichtstärke, die nötig ist, um die Fassade vor Witterungseinflüssen zu schützen. Darüber hinaus enthalten die meisten Farben so genannte Additive. Additive sind Hilfsstoffe, mit denen verschiedene Eigenschaften von Farben reguliert werden können (z. B. die Wasserabweisung oder die Konsistenz).
Mineralische Bindemittel
Mineralische Bindemittel wie Zement, Kalk und Gips reagieren chemisch. Das Prinzip der Silikattechnik beruht auf der Verkieselung des Bindemittels mit dem Untergrund – einem chemischen Prozess, bei dem das Bindemittel Kaliwasserglas mit dem mineralischen Untergrund reagiert. So entsteht eine feste, unlösbare Verbindung der Farbe mit dem Anstrichträger (Putz, Naturstein, Beton etc.).
Die wasserverdünnbare Farbe ist nicht gesundheitsschädigend und dient in erster Linie der Werterhaltung. Silikatfarbe eignet sich innen für zement-, gips- und kalkhaltige Untergründe. Sie ist waschfest und besitzt eine hohe Dampfdiffusionsfähigkeit, schafft ein gesundes Raumklima und wirkt auf natürliche Weise desinfizierend, da sie alkalisch ist. Im Handel wird Mineralfarbe in zwei verschiedenen Formen angeboten: als gebrauchsfertige Dispersionssilikatfarbe sowie als reine Silikatfarbe.
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